Array
 

Weiterbildung für ambitionierte Taucher auf höchstem Niveau.

Am 3. März waren drei Tauchlehrer der tas zu Besuch beim Tech-Symposium in Limburgerhof (Rheinland-Pfalz).

Die Ankündigung von lediglich vier Weiterbildungsstunden bei einer Teilnahmegebühr von 45 Euro, zusammengefasst unter der Bezeichnung Tech-Symposium meint bei einem ersten Blick bei Sporttauchern auf der Suche nach benötigten Weiterbildungsstunden nicht für übermäßiges Interesse sorgen zu können.

Doch weit gefehlt!

Wer sich am vergangen Samstag den Tag für das Tech-Symposium eingeplant hatte, wurde durch eine solide Organisation, sowie Vorträgen auf höchstem Niveau in guter Atmosphäre belohnt und konnte weitaus mehr als vier Weiterbildungsstunden auf dem Papier mitnehmen.
Vergleicht man die Veranstaltung mit anderen Weiterbildungsangeboten auf Landesverbandsebene waren hier die Weiterbildungsstunden in keiner Weise Deckungsgleich mit dem gelieferten Inhalt sowie Qualität der Referenten und sollte das Konzept des Tech-Symposiums so beibehalten werden, kann diese Veranstaltung zukünftig für jeden ambitionierten VDST-Ausbilder nur empfohlen werden.

Die Vorträge waren auf sehr hohem Niveau und auch für uns ambitionierte Sporttaucher gut verständlich.
Morgens ging es mit einem interessanten technischen Vortrag zu Suchmethoden (Sonar). Danach brachte uns Pim van der Horst  eine Einführung in eCCR DIR-Style Tauchen. Ergänzend wurde das neue Kreislauftauchgerät SF-2 von Scubaforce vom Firmenchef Horst Dederich selbst vorgestellt. Er gab neben den technischen Produktdetails auch sehr interessante Einblicke in die Entwicklung eines "Tauch-Nischenherstellers" und der Problematik der CE-Zertifizierung.

Nach der Mittagspause ging es mit Thorsten "Toddy" Wälde und dem Thema "Sidemount Konfiguration" weiter. Toddy begeisterte mit seiner sehr lockeren Art und zeigte uns seine Sidemount-Konfiguration. Er konnte jedes Detail seiner Ausrüstung beeindruckend erläutern und hatte einige pfiffige Ideen zur Konfiguration. Hier wurde Toddy umfangreiche Erfahrung mit dem Konzept des Sidemount-Tauchens sichtbar die durch den fast schon abwertenden Begriff Monkey-Diving nicht beschrieben werden kann. Es mag nicht das System für jeden Taucher und Tauchgang sein, doch es gibt relevante Anwendungsszenarien, welche diese Konfiguration absolut rechtfertigen - Nicht nur im  klassischen Höhlentauchen.

Danach standen die Österreicher Oliver Ferner-Prantner und Clemens Schützenhofer von DIR-Austria auf dem Programm. Als Macher des bekannten Tauchfilms Milford Haven berichteten Sie über die Verbindung des Technischen Tauchens und des Filmens.  Besonders der getätigte Aufwand und Anforderungen an Mensch und Material für die Filmarbeiten (Personal, Trockentraining, Fotoequipment, Scooter)schienen beeindruckend.

VDST Tauchlehrer Derk Remmers referierte kritisch über die physikalischen Hintergründe des "Sauerstoff-Fenster" bei der Dekompression mit Sauerstoff.

Dr. Ortwin Khan, GTÜM-Arzt, Internist und Kardiologe berichtete über das Herz-Kreislauf-System in Bezug auf das Tauchen. Schwerpunkt des Vortrags waren Imersionseffekte des Herz-Kreislauf-Systems (Henry-Gauer-Effekt, Tauchreflex, PFO, ...).

IANTD-Ausbilder Frank Gottschalch referierte aus "seiner täglichen Arbeit" über Unfallermittlungsarbeit für Tauchunfälle am Beispiel von aktuellen Fällen. Neben Gefahrenmomenten der Sporttauchausrüstung wurden auch jene beim Kreislauftauchen und über Risiken bei Atemgasanalysen referiert. Fazit der Analyse vieler Tauchunfälle ist:
Der Auslöser ist häufig technisches Versagen der Ausrüstung, jedoch ist der wirkliche Grund für den Unfall wiederum menschliches Versagen.

Last but not least brachte uns Konrad Schwarz die Technik von O2-Sensoren, Aufbau und Messung von Sauerstoff-Sensoren näher.

Neben den interessanten Referaten sorgte das Symposium für ideale Netzwerkmöglichkeiten. Beispielsweise konnte die tas Kontakte zur Fachzeitschrift Wetnotes knüpfen.

 

Fazit der tas:

Über 100 Teilnehmer des Tech-Symposiums können nicht irren. Für die hohe Qualität der Vorträge waren 45 Euro preiswert. Die mit vier Weiterbildungsstunden zertifizierte Veranstaltung  muss man zweifelsfrei als gutes Beispiel für Tauchausbilder-Weiterbildungen von Landesverbänden bezeichnen.

Die Landesverbände scheinen teilweise mehr Fortbildungsstunden für weniger Qualität zu genehmigen. Wir würden uns wünschen wenn zukünftige  Tauchausbilder-Weiterbildungen dem Niveau nacheifern würden und das Tech-Symposium als Vorbild Signalwirkung hat.
Interessant ist auch die Tatsache, daß die überwiegende Mehrheit der dort aufgetretenen Referenten und Organisatoren VDST-Ausbilder sind.

Schon jetzt sind wir auf das nächste Tech-Symposium gespannt.

 
 
 
 
 

Verbände & Partner

Tauchunfall

Medizinische
VDST NOTFALL HOTLINE
+49 69 800 88 616

VDST Tauchmedizin
DAN Europe hotline

© 2010 - 2024 by Tauchakademe Süd e.V.